Eins44, Berlin


Bistro Nouveau
Text: Jan-Peter Wulf
Den angesagten „Industrial Chic“ sieht man derzeit in vielen neu eröffnenden Restaurants – meist willkürlich und ohne Bezug zum Ort. Im „Eins44“ ist das anders: Der hohe Raum im versteckten zweiten Hinterhof in Neukölln wurde zuvor als Lager- und Werkstatthalle genutzt, ursprünglich wurden hier einmal Destillate für die Herstellung von Spirituosen erzeugt. Lange schon reizte es den Besitzer Richard Otto Reichel, inmitten des gut erhaltenen weißgrünen Fliesenmosaiks ein Restaurant zu eröffnen. Im Trio zusammen mit Maître Jonathan Kartenberg und Küchenchef Sebastian Radtke (beide zuvor „Mani“) hauchte man dem industriellen Ort neues Leben ein. Frankreich ist das kulinarische Thema dieses Restaurants mit lockerem Kantinen-Charakter, genauer: eine Neuinterpretation der klassisch-französischen Bistro-Brasserie. Ohne Sterneambitionen und Chichi, man wolle „einen unaufgeregten Laden mit einer unaufgeregten Küche“, erklärt Jonathan Kartenberg. Fixpunkte sind immer ein Gericht mit kurzgebratenem Fleisch und ein Fisch. Ein zusätzlicher Raum im Obergeschoss wird zurzeit für Events hergerichtet, viel Platz bietet der Terrassenbereich. Der wird auch dringend benötigt, denn für eine Tischreservierung am Wochenende – au revoir, Geheimtipp – braucht es schon jetzt mehrere Tage Vorlauf.
Kommentare
„Gault&Millau”
Herzlichen Glückwunsch!
G&M 2015:
Insgesamt zeichneten die Tester 48 Berliner Küchenchefs aus. Im Vergleich zum Vorjahr wurden fünf Restaurants nicht mehr erwähnt und elf Restaurants neu gelobt. Dazu gehörten das „Eins44” in Neukölln und das „Le Faubourg” in Wilmersdorf (beide 14 Punkte) sowie „Lansk” und „Serrano” in Wilmersdorf und „The Grand” und „Zenkichi” in Mitte (je 13 Punkte).
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